Berufliche Weiterbildung – Mehr Erfolg durch IHK-Abschlüsse?

Warren Buffett gilt nicht umsonst als der erfolgreichste Großinvestor aller bisherigen Zeiten. Sein Vermögen liegt bei geschätzten 84,3 Milliarden USD (Stand: 2019). Wenn Du lernen möchtest, mit Aktien ein Vermögen aufzubauen, gibt es keinen besseren Lehrer.

Welche Frage stellt sich Warren Buffett, bevor er ein Unternehmen bzw. Unternehmens-Anteile kauft? Und was lernen WIR daraus für unsere berufliche Weiterbildung?

Frage: "Lohnt es sich für mich?"

Es stellt sich die Frage, ob sich die berufliche Weiterbildung nach der beruflichen Erstausbildung lohnt, um beruflich aufzusteigen, ein höheres Gehalt zu erhalten bzw. seinen Arbeitsplatz abzusichern (besonders bei älteren Arbeitnehmern). In diesem Beitrag klären wir diese Fragen.

Die berufliche Erstausbildung ist ein guter Anfang, um die eigene berufliche Karriere zu starten. Doch reicht das ein Leben lang? Mitnichten. Die Uhr dreht sich weiter. Das Leben schreitet voran. Die Herausforderungen ändern sich stetig. Und seien wir ehrlich: Arbeitgeber erwarten für das gezahlte Gehalt einen Gegenwert. Und dieser sollte höher sein als die Brutto-Personalkosten. Eine Binsenweisheit aus dem ersten BWL-Semester: Die Ausgaben dürfen die Einnahmen nicht übersteigen.

Und so stellten 75 IHK's im Jahr 2018 die Frage an ihre Fortbildungs-Absolventen: "Hat sich die berufliche Weiterbildung gelohnt?".

Bereits die Verdienststruktur-Erhebung des Statistischen Bundesamtes (2014) stellt einen eindeutigen Zusammenhang fest: je höher die Bildung, desto höher das Einkommen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die DIHK-Erfolgsstudie: 65 % Befragten antwortete: "Ja, es hat sich beruflich gelohnt". Und von diesen 65 % antworteten 76 % in Form einer höheren Position bzw. mehr Verantwortung. Bei 73 % ist es eine finanzielle Verbesserung von bis zu über 900 € monatlich mehr.

Und wie sehen das Personal-Verantwortliche? Also die Menschen, die andere Menschen einstellen? Es kann nicht schaden, über deren "Denke" Bescheid zu wissen, um sich selbst bestmöglichst zu vermarkten.

87 % der befragten 300 Personaler sagen laut TNS-Infratest-Studie "Weiterbildungstrends in Deutschland 2016", Weiterbildung fördert den beruflichen Aufstieg. 78 % bejahen eine Gehaltssteigerung. Jedoch nur dann, wenn die Initiative vom Mitarbeiter ausgeht. Und so ist für 77 % der Befragten die Eigeninitiative bei einer Weiterbildung ein wesentlicher Pluspunkt für die Einstellung.

Laut Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) sind Einfluss-Faktoren wie Fachrichtung, Beruf, Tätigkeitsanforderungen und Branche entscheidender für das Gehalt als der Abschluss. So sind die Gehaltsunterschiede zwischen begehrten Fortbildungsabsolventen und Bachelor-Absolventen, vor allem im kaufmännischen Bereich, relativ gering.

Was lernen wir daraus? Die berufliche Weiterbildung ist eine lohnende Alternative zum Hochschulstudium.

Die Ergebnisse der DIHK-Erfolgsstudie und die TNS-Befragungs-Ergebnisse der Personalverantwortlichen zeichnen ein klares Bild.

Besonders die Eigeninitiative, sich neben der Berufstätigkeit beruflich weiterzubilden (z. B. zum AEVO-Ausbilder, Wirtschaftsfachwirt oder Industriemeister), ist ein riesiger Pluspunkt, mit dem Hochschulabsolventen nicht auftrumpfen können.